Aus den ersten Gründerjahren liegt ein vierzeiliger Vermerk im noch vorhandenen Protokollbuch vor, welches im Jahre 1824 angelegt wurde.
Im Jahre 1924 wurde die erste Satzung des damals 27 Mitglieder zählenden Vereines schriftlich beschlossen.
Die damaligen Aufzeichnungen berichten über ein ständiges Auf und Ab in der Vereinsgeschichte und über die Bewegung der Mitgliederzahlen und finanziellen Sorgen der Schützengesellschaft. Feste wurden trotzdem gefeiert. Im Jahre 1896 wurde erstmals beschlossen, monatliche Beiträge zu erheben. Außerdem wurde erstmals ein Kassierer gewählt, dessen Name Phillip Krummel war. Im Jahre 1897 wurde die aus dem Jahre 1824 stammende Satzung verworfen, da diese nicht mehr zeitgemäß war. Zudem wurde ein neues Protokollbuch angeschafft, das noch heute im Besitz der Schützengesellschaft ist .
Im 100. Jahr der Vereinsgründung fand im Vorstand ein Wechsel statt. Am 12. Februar legte der damalige Vorsitzende Carl Kampes sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Heinrich Frede.
Ein Freischiessen wurde damals ebenfalls abgehalten. König wurde damals Carl Ochse. Die Festmusik wurde von der Vereinigten Anraffer und Kleinerschen Musikschaft zum Preis von 135,00 Mark bei einer Besetzung von 12 Mann bei freier Station und Verpflegung ausgeführt. In den folgenden Jahren fand ein reges Vereinsleben mit Bällen, Ausflugsfahrten und Freischießen statt. Im Jahre 1907 kam es zu schweren Debatten, sodass der Vorsitzende, Hauptmann und Leutnant ihre Ämter niederlegten. Jedoch konnte das Mitglied Carl Emde in einer Versammlung diese zur Rückkehr in ihre Ämter bewegen. Das Schützenfest wurde am 16. und 17. Juni mit großer Begeisterung gefeiert. Neuer Schützenkönig wurde Daniel Kampes. Das Schützenfest brachte eine Einnahme von 1102,45 Mark. Die Ausgaben betrugen 960,21 Mark. Am 30. November 1907 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Zum Vorsitzenden wurde Christian Köhler gewählt, der seine Wahl jedoch nicht annahm. Da sich an diesem Abend kein anderer zur Wahl stellte, wurde der alte Vorstand weiter mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt. Im Jahre 1910 wurde ein Antrag zur Abhaltung des Freischießens eingebracht und von der Versammlung zugestimmt, dieses Freischießen am 5. und 6. Juni zu feiern.
Alle Vorbereitungen wurden getroffen. Die Genehmigung wurde von der Ortspolizei erteilt, jodoch von der Kreisbehörde abgelehnt. Eine persönliche Rücksprache mit dem geheimen Regierungsrat Amtmann Frese hatte die gleichen negativen Resultate. In einer sofort einberufenen Versammlung des Vereins wurde nach langem Für und Wieder beschlossen, das Fest auch ohne kreisamtliche Genehmigung zu Feiern, da: 1. Eine ortspolizeiliche Genehmigung vorlag, 2. Die Musikkapelle sowie der Karussellbesitzer Fleischhauer und Schiessbudenbesitzer Müller aus Kassel vertraglich verpflichtet worden waren und die Entschädigung für ein Nichtstattfinden des Schützenfestes höher sein würde wie die zu erwartende Strafe des Kreises.
Das Fest wurde bei gutem Wetter am 5. und 6. Juni gefeiert. Der König und die Fahne wurden unter Mitwirkung eines Pfeiffer- und Trommlerchores sowie den Ehrendamen und den Schulkindern vom Schulhof zum Festplatz geleitet.
Bald sah man ein reges Treiben auf dem Festplatz. Die Büchsen knallten.
Gegen 5 Uhr war es soweit. Antreten zum Königschiessen. Gegen 7 Uhr fiel der Königschuss, der von Herrn Wilhelm Steinmetz abgegeben wurde. Der neue Schützenkönig wurde mit lebhaftem Jubel in Empfang genommen. Er erhielt , wie auch sonst die Schützenkönige den vom Verein gekauften Hammel als Geschenk. Da das Fest ohne die Erlaubnis der Kreisbehörde stattfand, wurden die Vorstandsmitglieder Köhler, Frede und Kohl zu je 100,00 Mark Strafe verurteilt. Der Verein beschloss in die Berufung zu gehen. Nach drei Verhandlungen wurde Freispruch erteilt. Dieses war aber noch nicht alles.
Der damalige Bürgermeister Carl Emde sowie beigeordneter Frede wurden disziplinarisch in eine Geldstrafe genommen, da Sie ein verbotenes Fest besucht hätten. Die Folge hiervon war, das beide ihre Ämter niederlegten.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde 1922 wieder ein Freischießen gefeiert.
Am 18. März 1937 erfolgte der Beitritt zum Deutschen Schützenbund. Vorsitzender wurde Wilhelm Emde, der dieses Amt bis 1958 ausübte.
Schützenkönig wurde damals Willi Rothauge. Durch die Wirren des 2. Weltkrieges dauerte seine Regentschaft bis in das Jahr 1962.
Das erste Schützenfest nach dem Kriege wurde somit im Jahr 1962 gefeiert. König wurde Christian Emde.
1959 trat der Verein dem Hessischen Schützenbund bei.
Ebenfalls wurde im Jahre 1962 die neue Vereinsfahne geweiht, sie löste die alte noch im Verein befindliche Fahne ab. Es folgten nunmehr im regelmäßigen Turnus von zwei Jahren Schützenfeste und es wurden jeweils neue Schützenkönige ermittelt.
Im Jahre 1970 wurde Schützenbruder Friedhelm Adler der 50. König.
Eine Steigende Aufwärtsbewegung in der Mitgliederzahl zeichnete sich nach der Planung zum Bau eines neuen Vereinsheimes mit Schießanlagen ab.
Im Jahre 1966 waren es 70 Mitglieder, nach Fertigstellung der Gesamtanlage 140 und später 180 Mitglieder.
Im Jahre 1995 wurde eine neue überdachte Pistolenschießanlage eingeweiht. Folgende Disziplinen können geschossen werden: KK Sportgewehr 50 Meter auf 6 Anlagen. Pistole auf 25 Meter mit Duellanlage und Luftgewehr 10 Meter auf 6 Ständen.
Neben dem Schießsport werden natürlich Geselligkeit und Tradition gepflegt.
Die Jugendarbeit steht hierbei im Mittelpunkt.
Die lange und oft bewegte Vergangenheit der Schützengesellschaft von 1802 Alt Wildungen erstreckt sich nunmehr über mehr als 200 Jahre. Die heutigen Mitglieder können voller Stolz auf eine lange Tradition zurückblicken und getreu dem Wahlspruch wirken:
Dem Schießsport dienen, das Brauchtum pflegen, die Tradition erhalten!